Haben wir denn überhaupt Kunden?
Ich saß also vor meinem PC und tippte und plante und dachte so vor mich hin. Diese vielen Menschen, mit denen wir tagtäglich kommunizieren, deren Projekte wir entwickeln und begleiten, sind das wirklich unsere Kunden? Ist das der richtige Begriff? Ein schweres Thema. Und gar nicht mit einer lapidaren Gegenfrage à la „Was sollen sie denn sonst sein?“ zu beantworten. Es geht mir um unsere persönliche Sicht. Hier in unserer Medienagentur. Wie wollen wir den Menschen außerhalb der Agentur begegnen? Ein Wort ist mehr als seine Buchstaben. Ein Wort ist Assoziation und Interpretation und Gefühl. Und das, was damit alles nicht gesagt wird. Weil wir uns für einen Begriff auch zwangsläufig gegen einen anderen Begriff entscheiden.
Wir haben Partner.
Also fragte ich Google nach entsprechenden Synonymen. Und fand absolut nichts, was auch nur ansatzweiße mein Gefühl für die Geschäftsbeziehung zu den Menschen auf ein Wort runtergebrochen hätte. Wir entwickeln keine Projekte mit Abnehmern, Auftraggebern, Käufern, Klienten, Mandanten oder Patienten. Das klingt alles überaus unpassend und komisch; im Sinne von sonderbar, nicht lustig. Und eigentlich war das ja klar. Ich suchte ein anderes Wort für „Kunden“. Mit neuer Bedeutung. Kein Synonym. Was käme also in Frage? – und da schlug er ein, der Geistesblitz: Partner. Wir haben Partner.
Kunden gibt’s im Einzelhandel.
Ich bin Kunde, wenn ich Schuhe kaufen gehe. Ich bin Kunde, wenn ich im Supermarkt an der Kasse stehe. Aber gilt das auch im B2B-Bereich? Bin ich Kunde, wenn ich bei WEAREHYPE. eine Webseite kaufe? Mal ganz davon abgesehen, dass hier niemand hereinspaziert, sich eine Webseite aussucht, diese aus einem Regal holt und an der Kasse bezahlt. Und dennoch: Wir entwickeln hier Marken. Sind also ganz nüchtern betrachtet ein Dienstleister. Unsere angebotenen Dienstleistungen können von tatsächlichen und potenziellen Nachfragern erworben werden. Das sind Kunden. Oder nicht?
WEAREHYPE. hat Partner.
Ich biege mal ab in mein Privatleben. Und plaudere aus dem Nähkästchen. Vor 12 Jahren habe ich meine Frau kennengelernt. Wir sind eine Partnerschaft eingegangen. Eine Partnerschaft verbindet Menschen miteinander. In einer Partnerschaft ergänzen wir uns, lernen uns kennen, stehen im Austausch, gehen den ein oder anderen Kompromiss ein, haben Vertrauen zueinander. Und genau das ist es, was die Interaktionen in unserem Arbeitsalltag beschreibt. Wenn wir bei einem Entscheider eines Unternehmens sitzen, Ziele erfragen und Strategien entwickeln.
Wir begegnen uns auf Augenhöhe.
Die Unternehmen und wir. Es existiert ein partnerschaftliches Verhältnis, das auf gegenseitigem Vertrauen fußt. Unsere Kunden vertrauen uns (zack, da sind sie wieder, die Kunden). Weil wir keine nullachtfünfzehn Medienagentur sind, die für kleines Geld und ohne Verstand keine echten Ideen verschachert. Ganz im Gegenteil.
Wir machen uns Gedanken. Über unsere Kunden. Die eigentlich Partner sind.
